Landesverband Freikörperkultur Berlin-Brandenburg e.V.

Berichtsarchiv

Alles in Butter beim DFK-Schwimmen

Hildesheim war in diesem Jahr wieder einmal das Ziel der Schwimmer des LFK Berlin-Brandenburg. Eine Butterfahrt, bei der es dieses Jahr einige Versorgungsengpässe zu überwinden galt…
 

Zwar hat Thomas Einfinger schon einen Artikel über das Schwimmen geschrieben, der auch im Saunafreunde-Heft 02/2013 veröffentlicht wurde, dennoch wollte ich einen Nachschlag zur Atmosphäre beim Event liefern. Aus meiner ganz persönlichen, ausgehungerten Sicht.

   

Dieses Mal reisten 24 Aktive und Kampfrichter unseres Verbandes an, von denen 22 Saunafreunde waren. Es bleibt wie in jedem Jahr die Frage offen, warum die Abordnung des Landesverbandes, obwohl in seinen Vereinen viele Schwimmer vorhanden sind, fast nur aus Mitgliedern der Saunafreunde besteht. An der Integrationsfähigkeit der Saunafreunde kann es jedenfalls nicht liegen.

Beim LFK-Schwimmen und auch bei unserem jährlichen Langstreckenschwimmen lassen sich jedenfalls weit mehr externe Schwimmer blicken. Detlef Wrede und Klaus Kühne fühlten sich jedenfalls nicht abgeschreckt und führen mit uns mit. Klaus wurde am letzten Tag dafür auch noch mit dem Pokal für den ältesten Schwimmer des Wettbewerbes belohnt.

Schon nach der Anreise am Freitag auf das schöne Gelände des Vereins in Hildesheim verpasste mir leider kurz nach dem Zelt aufbauen das Abendbuffet den ersten Schock: zu Brot und Belag gab es Margarine, aber keine Butter! Denen, die jetzt die Stirn runzeln und sich fragen: „Ja, und?!“ sei gesagt, dass Butter und Margarine zwar beide unter „Streichfett“ firmieren, aber geschmacklich zwei völlig unterschiedliche Welten darstellen. Vergleichbar wäre, zu sagen: „Wir brauchen keinen Kaffee, denn wir haben ja Tee als Heißgetränk!“ Oder: „Wir brauchen keine Wurst, wir haben ja Käse als Belag!“ Für diejenigen, denen Essensvergleiche nicht so behagen, könnte ich als überzeugter Butteresser auch sagen: „Wofür die Sonne scheinen lassen, wir haben doch schon den Mond am Himmelszelt!“

               

Was auch die Ursache war, ob Weltanschauung oder doch, wie Wikipedia unter dem Stichwort Margarine angibt, der „geringere Preis als Butter oder Schmalz“ den Ausschlag gab, lässt sich nicht mehr nachvollziehen. Ich verwarf den Gedanken, dass wir dem Catering nicht so viel wert waren und ging lieber hungrig ins Bett. Wenn ich gewusst hätte, wie es mit der Verpflegung weitergehen würde, hätte ich sicher nicht so ruhig geschlafen…

               

Am nächsten Morgen weckte mich Irina zeitig, damit wir rechtzeitig um 7.30 Uhr zum Frühstück gehen konnten, um nicht mit vollem Magen beste Schwimmleistungen abrufen zu müssen. Das Frühstück war allerdings noch nicht fertig, also galt es, erst einmal einen Kaffee zu bekommen, um richtig wach zu werden. Nun war allerdings die große Kaffeemaschine außer Funktion und das Krisenmanagement gelang nicht so richtig. Die Küche des Vereins durfte anscheinend nicht benutzt werden. Absprachen waren nicht möglich.

   

Wie mir erklärt wurde, war die Entscheidung des Stabes, das Frühstück ebenfalls erst später beginnen zu lassen, weil ja kein Kaffee da war. Ich hatte also nichts außer dem vom Vorabend schon leeren Magen und der Erkenntnis, dass es jetzt mit einem kräftigen Essen auch nichts werden würde, wenn ich meinen Mageninhalt nicht im Schwimmbecken lassen möchte. So blieb es denn um 8.45 Uhr bei einer mageren Schrippe, die allerdings ohne Butter sowieso nicht geschmeckt hat. Der Kaffee kam dann Thermoskannenweise und wer die Bilder von Wasserausgabestellen in Dürregebieten schon einmal gesehen hat, kann sich in etwa vorstellen, wie das Gedränge um das begehrte Heißgetränk ausgesehen hat (obwohl zeitweise auch Teewasser da war).

 

„Gemurmel 

dröhnt drohend wie Trommelklang, gleich stürzt eine ganze Armee,

                 

die Treppe herauf, und die Flure entlang, dort steht das kalte Buffet.“

               

Dann begann der Schwimmwettbewerb, auch in diesem Jahr bei überwiegend schönem Wetter. Melanie Mücke, in diesem Jahr nicht in Amerika, war dabei und lieferte beim Delfin-Schwimmen eine großartige Show. Schon jetzt legendär ist ihre Vorstellung: „Ich weiß gar nicht, ob ich da überhaupt ankomme!“, eingeleitet vom Vorprogramm: „Ich bin seit 10 Jahren (Zeitraum wird vom Autor nicht so mehr genau erinnert) nicht mehr im Training!“  Das wäre alles glaubhaft gewesen, wenn sie nicht gleich im Anschluss wie ein heißes Messer durch Butter durch das Becken geglitten und schließlich gar im Endlauf gelandet wäre! No Business like Show-Business!

   

Auch Marina Mücke und unser Jüngster, Ole Brödler, ließen sich genau wie die anderen in ihren Läufen nicht unterbuttern. Dominik Sefrin, der zum ersten Mal dabei war, gab alles und machte für einen Debütanten schon eine gute Figur.

   

Etwas unterernährt (Ja, das geht!) ging ich dann zum Mittagessen. Sascha hatte wie ihm geheißen um 12.30 Uhr die Schwimmwettbewerbe zu Gunsten der Nahrungsaufnahme unterbrochen. Allerdings war die Absprache beim Essenteam irgendwie anders oder nicht oder nur halbgar angekommen, so dass die hungrige Meute leider erst einmal vertröstet wurde. Das aufsteigende Bewusstsein, dass das Mittagessen konsequenterweise wieder kurz vor dem Sprung in das Becken gereicht werden würde und somit wiederum nur eine kleine Portion rein durfte, erhellte mein Gemüt nicht. Bilder von im Schwimmbecken treibenden Nudeln drängten sich in meinem Kopf. Die in der Küche waren sicher keine Schwimmer!

   

Allerdings muss ich zwischendurch auch das Positive erwähnen: die Mischung aus Galgenhumor und der Lästerei über ein permanent überfordertes Küchenteam brachte auch viel Spaß an den Tisch und über den Tisch wechselten kreative Kommentare schnell ihre Besitzer. Als dann nach einer anfänglichen Portion für einige nur entweder Nudeln oder Soße da war, bekam die koordinative Leistung der Küchencrew schildbürgerartige Dimensionen. Da hat man zu Hause doch was zu erzählen!

   

Weiterhin positiv: das Essen hat an diesem und am nächsten Tag wirklich geschmeckt – was allerdings die Tatsache natürlich noch bitterer machte, dass ich davon kaum etwas essen durfte.

   

Das erklärt sicher auch, dass ich mit dem Küchenteam – besonders mit einem großen Menschen, der sich irgendwie verantwortlich fühlte, immer mehr ins „Diskutieren“ kam. Es war die Art Diskussion, die mit immer mehr körperlicher Nähe, insbesondere der Gesichter, verbunden war und bei der man am Fernsehschirm beim WM-Endspiel nur noch auf den Kopfstoß und den sich daraufhin am Boden wälzenden Italiener wartet (es ist immer ein Italiener).

   

„Bei

 

der heißen Schlacht am kalten Buffet, da zählt der Mann noch als Mann,

                 

und Aug' in Auge, Aspik und Gelee, hier zeigt sich, wer kämpfen kann, hurra!“

Dazu kam es aber nicht, weil euer Sportwart einerseits natürlich sehr besonnen ist, andererseits eine kleine Frau des Küchenteams sich dazwischen schlich und in bester Deeskalationsmanier versuchte, die negativen Schwingungen aufzufangen.

               

Wider Erwarten war sie keine Sozialarbeiterin, gab mir aber zu verstehen, dass sie mich versteht und dass ein wenig Verständnis von mir auch nicht schlecht wäre.

   

Letztendlich eine große butterweiche Blase der  Beschwichtigung, wurde mir geschickt vermittelt, dass das Problem ja erkannt wäre. Gleichzeitig gab es natürlich keine Änderung der Organisation der Küchencrew. Aber vielen Dank, dass wir darüber gesprochen haben…

   

Am meisten geärgert dabei hat mich sicher die mangelnde Einsicht in eigene Desorganisationen gepaart mit der unglaublichen Beratungsresistenz der Crew. Eine wirklich statisch-tödliche Mischung. Da nutzte mir der Hinweis darauf, dass das ja alles ehrenamtlich gemacht wird, auch nichts. Ehrenamt schützt vor Schlauheit nicht.

   

Der Höhepunkt am Abend war die „Erst-nur-Wurst-und-später-Fleisch-Orgie“! Nachdem die langsame Zubereitung des Essens und pythonartige Schlangen schon legendär waren, kam das Küchenteam doch glatt auf die Idee,  die Wartenden zwei Mal anstehen zu lassen! Ewig auf eine Wurst zu warten, war nicht genug: ein zweites Anstehen für das Fleisch wurde ebenso verlangt! Das sorgte am Tisch für echte Bahnhofsatmosphäre: es kam kein gemeinsames Essen zu Stande, weil ständig jemand aufsprang, um hoffnungsvoll auf die Essensausgabe zuzustürzen. Oft vergeblich.

   

„Da

                 

blitzen die Messer, da prallt das Geschirr mit elementarer Wucht.

                             

auf Köpfe und Leiber, und aus dem Gewirr, versucht ein Kellner die Flucht.“

               

Eventuell waren die Warteschlangen ja auch als Kommunikationsinstrument geplant, um die Menschen ins Gespräch kommen zu lassen. Ich selbst habe in der Schlange einige universelle Antworten gefunden, die Frage des Weltfriedens geklärt, weiß jetzt, wo ich herkomme, wo ich wartete und wo ich hingehe und war leider kurz vor der Entdeckung eines Heilmittels für Krebs dran und habe meine Wurst bekommen. Tut mir leid, aber dafür ging es dann doch zu schnell!

   

Am nächsten Morgen, dem Sonntag, dem letzten Tag, fiel mir beim Frühstück wieder der wagenburgartige Aufbau der Tische um das Küchenzelt auf. Als würde jeden Augenblick ein Angriff der Indianer erwartet, bildete das Buffet eine Barrikade aus kalten Platten, die auf keinen Fall eine Berührung zwischen Küchenpersonal und Angreifern ermöglichen sollte. Offenbar wurde Reinhard Meys Mär von der „heißen Schlacht am kalten Buffet“ doch zu Ernst genommen. Ein offen gestaltetes Morgenbuffet hätte schnell ein mögliches Durchbrechen in die Reihen der Küchenverteidiger bedeutet. Die starke Abschottung bewirkte natürlich auch, dass das Essen nur von einer Seite zugänglich war (von der Angreiferseite) – und bedeutete somit auch ein doppelt so langes Warten auf das Essen. Ein immer wieder gern gemachter Fehler.

   

„Zunächst

 

regiert noch die Hinterlist, doch bald schon brutale Gewalt,

                 

da spießt man, was aufzuspießen ist, die Faust um die Gabel geballt.“

               

Aber jetzt Mal „Butter bei die Fische“, wie der norddeutsche Küstenbewohner sagt: was habe ich mitgenommen von meiner Hildesheimer Catering-Erfahrung?

   

Zunächst einmal wirkt das Trauma noch nach: wird in meiner Umgebung das Wort Butter in den Mund genommen, entwickelt sich noch immer ein leichtes Zittern und ein etwas irrer Blick.

   

Im nächsten Jahr wird geeignetes Streichfett eingepackt und am Besten noch ein wenig mehr. Damit Versorgungsengpässe ausbleiben und wir uns wieder aufs Schwimmen konzentrieren können. Die selbstüberzeugten Reaktionen der Küchencrew lassen auf keine Besserung im nächsten Jahr hoffen.

   

Zu guter Letzt hoffe ich, dass derjenige, der jetzt noch am Ball ist und liest, mir verzeiht, dass ich den Artikel nicht in drei Bänden veröffentlicht habe.

   

„Das

 

war die Schlacht am kalten Buffet, von fern tönt das Rückzugssignal.

Viel Feind, viel Ehr' und viel Frikassee, Na denn: "Prost" bis zum

                 

nächsten Mal, hurra!“

               

Torsten

Zitate aus: Die Heiße Schlacht am kalten Buffet" von Reinhard Mey

Termine

DFK Pétanque 2024
11.05.2024 - 12.05.2024
 
Ort:
Natursportbund Schwäbischer Wald e.V.
Veranstalter:
DFK
DFK Tischtennis
18.05.2024 - 19.05.2024
 
Ort:
Lichtkreis Köln
Veranstalter:
DFK
Anschwimmen beim VfK
26.05.2024
13:00 - 17:00 Uhr
Ort:
VfK Südwest
Veranstalter:
VfK Südwest
49. DFK - Meisterschaften Schwimmen 2024
14.06.2024 - 16.06.2024
 
Ort:
FSB Hildesheim
Veranstalter:
DFK

Ausschreibung folgt

LFK Badminton EINZEL
15.06.2024
10:00 - 13:00 Uhr
Ort:
Vereinssportgelände Kallinchen
Veranstalter:
AKK Birkenheide

Details folgen

DFK Indiaca
22.06.2024 - 23.06.2024
 
Ort:
Lichtbund Karlsruhe
Veranstalter:
DFK
Sommertreffen Mobile Naturisten 2024
24.06.2024 - 28.06.2024
 
Ort:
Rosenfelder Strand
Veranstalter:
Günther Hedderich

Details siehe Ausschreibung LINK

LFK Badminton DOPPEL
29.06.2024
10:00 - 14:00 Uhr
Ort:
Vereinssportgelände Kallinchen
Veranstalter:
AKK Birkenheide

Details folgen

Einladung zum LFK Sommervolleyball – MIXED – Turnier
06.07.2024
10:00 - 16:00 Uhr
Ort:
AKK Birkenheide
Veranstalter:
AKK Birkenheide

Anbei die Ausschreibung

LFK-Langstreckenschwimmen 2024
14.07.2024
13:00 - 16:00 Uhr
Ort:
Süderholmer Steig 3, Vereinsgelände
Veranstalter:
Saunafreunde Berlin Famiiensportverein e.V.

Ausschreibung folgt noch

15. Internationaler Naturistenlauf
27.07.2024
12:00 - 16:00 Uhr
Ort:
Rosenfelder Strand
Veranstalter:
DFK
Herbsttreffen Mobile Naturisten 2024
02.09.2024 - 06.09.2024
 
Ort:
Rosenfelder Strand
Veranstalter:
Günther Hedderich

Details siehe Ausschreibung LINK