Am 16. 12.2010 haben Andreas Meyer und ich diese Fachtagung besucht. Nach den Grußworten und der Vorstellung der Fachkräfte wurde das Programm des LSB Nordrhein-Westfahlen nach dem Motto "Schweigen schützt die Falschen" vorgestellt.
Berlin ist erst noch im Aufbau eines entsprechenden Programms.
Die Erfordernis des erweiterten polizeilichen Führungszeugnisses für amtliche und ehrenamtliche Mitarbeiter wurde hervorgehoben.
Sexuelle Gewalt haben im engeren Sinne 13 % der Frauen und 8 % der Männer in ihrem Leben erfahren. Dem gilt es, entgegenzuwirken.
Es wurden vier Workshops gebildet:
- Ich war genug damit allein -Auswirkungen sexuellen Missbrauchs und ihre Bewältigung-
- Täterstrategien - wie schützen sich Vereine-
- Interventionsstrategien in der Praxis
- Prävention durch Selbstbehauptungstraining
Gefährdet sind hauptsächlich Kinder, die Zuwendung suchen, weil sie ihnen von zu Hause nicht entgegengebracht wird. Ein fehlendes Elternteil oder die Abhängigkeit vom Trainer, bezüglich der Karriereentwicklung, kann auch der Grund sein.
Für uns ist auch interessant gewesen, dass sich Täter die Strukturen eines Vereines anschauen, bzw. sich die Informationen aus dem Internet holen und bei Feststellung fehlender Kommunikation in den Vereinen, sich bei diesen bewerben. Sei es als Mitglied, Trainer oder Betreuer. Wir sollten also zum Schutz der Kinder rege Kommunikation betreibenen (untereinander und mit den Kindern). Sollte sich mal ein schlechtes Bauchgefühl zu einer Person einstellen, die sich über dem natürlichen Rahmen hinaus um die Kinder kümmert, sollte die Person ruhig daraufhin angesprochen, oder auch Kinder unverfänglich befragt werden. Helfende Beratung kann man sich dabei beim KiZ (Kind im Zentrum) Tel.: 324 70 90 oder 282 80 77 , E-Mail: kiz@ejf.de holen.
Für Berlin wird die Internetseite www.kinderschutz-im-sport-berlin.de demnächst freigeschaltet.
Wir sollten aber niemanden unter Generalverdacht stellen, der sich um unsere Jüngsten bemüht. Oft sind es doch gute Absichten. Verboten sind Veröffentlichungen von Namen oder Weitergaben an andere Vereine. Beratung mit dem Vorstand oder eines Rechtsanwaltes sind angeraten. Offensichtliche Straftaten sollten auf jeden Fall zur Anzeige gebracht und die Opfer geschützt werden. Ein Indiz, dass es sich um einen Sexualstraftäter handeln könnte, soll auch der ständige Wechsel von Vereinen sein.
Da die Vereine herausstellten, dass sie Probleme bei der Beaufsichtigung im Umziehbereich der Kids haben, machte ich den Vorschlag, doch mal gemeinsam die Sauna zu besuchen. Dann würde sich diese Probleme legen. Man konnte sich aber nicht Vorstellen, die Eltern und Kinder dazu zu bewegen. So können wir doch ganz froh sein, mit solchen Problemen nicht kämpfen zu müssen.
Hans-Joachim Möller
(Vors. der LFK-Jugend Berlin-Brandenburg)